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Digitales lernen – ein Selbstversuch5 min read

Schon fast das erste Semester hab ich rum, Zeit um einmal die letzten Wochen Revue passieren zu lassen und zu berichten wie es mir dabei ergangen ist mein Studium möglichst digital abzuwickeln. Das soll bedeuten, dass ich nicht mit einem vollen Ordner jeden Tag zur Uni laufe und sich bei mir nicht die Ausdrucke häufen, sondern dass ich möglichst viel des Alltags allein mit digitalen Geräten und passender Software bewältigt habe.

Bild-digitales-Lernen

Erstmal zur Ausstattung: Als Hauptarbeitsgerät dient ein 13′ Macbook Pro sowie als spezielles Lesegerät ein iPad Mini. Das iPad Mini hab ich mir deshalb noch zusätzlich angeschafft weil ich zum Lesen ein eigenes Gerät haben wollte da MacBook am Schoß auf Dauer doch recht warm wird. Dazu schon einmal ein erstes positives Fazit: iPad Mini ist absolut dafür prädestiniert als E-Reader benutzt zu werden. Man kann es bequem mit einer Hand halten und auch die Bildschirmqualität ist ausreichend um nicht an Augenkrebs zu Grunde zu gehen.

Nun zu den Apps und Diensten die ich nutze:
Dropbox
Damit werden die ganzen Scripten und Unterlagen abgelegt und über alle Gerät synchron gehalten. Funktioniert einwandfrei – unvorstellbar wie ich das vor Dropbox hin bekommen habe. Einziges Manko ist, dass ich für Gruppenarbeiten immer nur einzelne Ordner für andere Personen freigaben kann. Mittlerweile hab ich jetzt in meinem Root Dropbox Ordner zig gesharte von diversen Gruppenarbeiten. Das könnten man besser strukturieren. Auch mit den Freigaben klappt es nicht immer, sodass der Abstimmungsprozess bis alle Personen Zugriff auf den Folder haben etwas dauert.

Google Drive
Drive benutze ich nicht um Daten zu verwalten sondern nur die Docs Funktion um gemeinsam mit Kollegen an Dokumenten zu arbeiten. Das funktioniert bis auf einige Schwierigkeiten bei der Share Funktion auch immer ganz gut. Der Export auf .doc ist mit Vorsicht zu genießen!

iBooks
Standard-Reader Software auf Apple Tablet. Da ich mit Kindle und anderen Readern nicht gut klar kam mir PDFs auf das Gerät zu laden, bin ich bei iBooks geblieben. Hier funktioniert das einfach über die Synchronisation mit iTunes. Als Lesegerät ist wie gesagt das iPad mini sehr gut geeignet. Ich hab ganze Bücher so durch gearbeitet und kann es nur empfehlen. Manko ist die fehlende Flexibilität von iOS dass man nicht ein PDF aus seiner Dropbox in iBooks öffnen kann. So etwas funktioniert auf einem Android Tablet viel besser.

Evernote
Evernote hat auch den riesen Vorteil dass es eine gute Synchronisation über alle Plattformen anbietet. So habe ich meine Daten und Notizen immer bei der Hand. Die App benutze ich hauptsächlich zum Mitschreiben und Recherchieren bzw. Dokumentieren von Recherchen. Hier ist das größte Manko die Formatierungen von einzelnen Notizen – kosten mich immer wieder Nerven. Ein normales Word Dokument ist nicht so störrisch wie der Evernote Editor.

Adober Reader
Den Adobe Reader benutze ich vorwiegend direkt in der Vorlesung selbst um direkt zu den Folien Notizen zu machen. Funktioniert rein technisch ganz gut, aber ich muss ehrlich zugeben ein ausgedruckter Foliensatz mit handschriftlichen Notizen daneben ist um einiges übersichtlicher.


Lernen digital

Lesen und Lernen funktioniert gut mit dem iPad mini sofern man die Unterlagen im richtigen Format zu Hand hat. Rechnungen und andere Dinge die mehr Platz auf dem Papier benötigen sind allerdings nicht geeignet. Rechnen ist generell ein Feld für das ich noch keine vernünftige App gefunden hab (und nein eine Taschenrechner App ist nicht ausreichend, ich will die Rechnungswege anschreiben können).


Mitschreiben digital

Funktioniert direkt in den Folien mit dem Adobe Reader ganz gut wobei hier die nachträgliche Wiederaufnahme schwierig ist. Hier müsste es auch bessere Tools geben die gemachte Notizen besser formatieren. Evernote ist eigentlich dafür gemacht worden und funktioniert rein textuell ganz gut. Was ich mir hier wünschen würde, wenn ich schon ein digitales Gerät in der Hand habe, dass ich auch einfach mal ein Audio oder ein Bild dazu geben kann. Das ist nämlich so nicht ohne Weiteres möglich.


Recherchieren und ausarbeiten

Das Recherchieren findet im Browser statt und man kopiert Ergebnisse dann in zb. Evernote. Ist nicht viel anders als ich das schon vor 10 Jahren so mit Word gemacht habe. Auch hier sind bequemere Wege denkbar, dass Bookmarks schöner in Evernote gebracht werden könne. Das geht zwar mit dem Clipper aber dann hab ich wieder nur die Hälfte Infos dabei die ich aber für Literaturangaben brauche. Es gibt zwar eigene Webdienste aus dem universitären Umfeld die bibliografische Angabe extrahieren und Verzeichnisse automatisch setzen können, jedoch sind diese für einen Laien nicht benutzbar.


Die optimale Uni/Studenten App

Mein Fazit ist durchwegs positiv, allerdings gibt es für spezielle Anwendungsfälle noch immer nicht das richtige Tool zu Hand und man muss sich die verfügbaren Apps für seine Zwecke verbiegen. Skripten im Dateisystem verwalten funktioniert schon jetzt einwandfrei. An Freigabe-Prozessen von Dateien und Dokumenten müsste noch geschraubt werden damit diese 1) einfach wie möglich sind, 2) keine Einstiegshürde haben und 3) Feedback liefern ob es Probleme gibt bzw. ob User doch nicht Zugreifen können. Also auch bei Kollaboration-Systemen hat die App Welt bereits einiges zu bieten.

Das größte Manko sind allerdings Apps die mich direkt in der Vorlesung unterstützen Aufzeichnungen zu machen. Hier ist man noch sehr auf seinen Erfindungsreichtum angewiesen wie man manche Dinge mit diversen Apps hinbekommt.

Auch fehlt mir der Überbau zwischen den ganzen verschiedenen Diensten. Ich als heavy User komme einigermaßen damit klar, aber ich merke bei einigen Kollegen dass eine Google Doc Freigabe nicht das normalste der Welt ist. Im großen und ganzen hält mir aber schon alleine Google einen Großteil der Dienste bereit die ich für die Organisation so brauche: Drive, Docs, Gmail, Calendar, Tasks, Books, Scholar… Was ich mir jetzt noch wünschen würde: einen Überbau für die Zielgruppe Schüler & Studenten.

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